Es gibt so Tage, da fehlen mir die Worte. Und könnte dennoch Klagelieder singen.

Ein Text von Martina Resch

 

Es gibt so Tage, da fehlen mir die Worte. Und könnte dennoch Klagelieder singen.

Da mag ich nicht dankbar sein, für etwas, um das ich nicht gebeten habe.

Da wünschte ich sogar, die Vögel seien stumm.

Da mag ich nichts hören vom Fasten dürfen, weil das such ich mir schon selber aus. Da würde ich gern die Schleusen öffnen, um meine Tränensäcke zu entleeren.

Da macht sich ein Gedanke breit: Du fehlst. An Klagetagen verschließe ich mich dem Wunder. Das kommt vor.

Dennoch setze ich Schritt um Schritt. Inmitten der Trauer streckt mir plötzlich der Wind die Hand entgegen, wird zum vertrauten Gegenüber. Umspielt meine Finger, gibt mir Resonanz: „Ich bin doch da. Du bist es auch. Kannst du es fühlen?“

Martina Resch